Kreis Borken Januar 2024 - Dauerregen seit November 2023, überflutete Straßen und Felder, drückendes Grundwasser in tausenden Kellern. 

Teile Deutschlands sind so massiv betroffen, dass Deiche zu brechen drohen. 

 

In der Region um das Westmünsterland drückt sich in tausenden Kellern Grundwasser durch die Wände und die Bodenplatte - dabei macht das Wasser auch keinen Halt vor Neubauten mit Betonwannen. 

 

Grundwasserschäden werden grundsätzlich nicht von den Gebäudeversicherungen übernommen, sodass die Betroffenen oft auf hohen Kosten sitzen bleiben. 

 

Was können Sie tun damit Sie die Ihren Keller retten können? Wir erhalten derzeit etliche Anrufe mit der Bitte um Hilfe. Dabei können wir leider sehr oft akut gar keine direkte Hilfe bieten. 

Die Problematik an Grundwasserschäden liegt daran, dass Grundwasser nicht einfach aus dem Gebäude gepumpt werden kann und der Schaden damit behoben ist. Die anfallenden Wassermengen sind innerhalb kürzester Zeit wieder im Gebäude. 

Für die individuelle Lösung der Thematik sollten vorerst die einzelnen Gegebenheiten unterschieden werden. Vorab sollte noch darauf hingewiesen werden, dass bei akut drückendem Wasser eine Abdichtung durch Spezialfirmen teilweise nicht möglich ist, sondern erst nach Rückgang der Grundwasserstände durchzuführen ist: 

 

1. Im Gebäude stehen mehrere Zentimeter (oder höher) Wasser. 

- Das anfallende Wasser sollte kontinuierlich durch Flachwasserpumpen entfernt werden. Stehendes Wasser sollte in keinem Fall über Wochen im Gebäude verbleiben, da massive Schäden der Bauteile und ggf. eine Verkeimung auftreten können. 

- Ggf. verbaute Drainagen sollten gereinigt und im Zweifel auf geeignete Flächen oder in die Kanalisation geleitet werden falls diese auf Grund des Drucks nicht selbst ablaufen. 

- Organische Baustoffe wie Teppiche, Laminatböden, Gipskarton und Tapeten sollten schon während der Durchfeuchtung ausgebaut und entsorgt werden. Organische Baustoffe können bei Kontakt mit Feuchtigkeit sehr schnell schimmeln oder Wirt von Keimen sein. Zementäre Baustoffe oder Estriche halten in der Regel bei Wassereinwirkung viel länger stand und können anschließend getrocknet werden. 

 

2. Im Gebäude sind vereinzelte Wandflächen durchfeuchtet. 

- In diesem Fall ist weniger Eile geboten. Zur Vermeidung einer Ausbreitung der Feuchtigkeit können geeignete Trocknungsgeräte aufgestellt werden bis das Grundwasser wieder gesunken ist. Hier sollte jedoch beachtet werden, dass bei einer Laufzeit von mehreren Wochen massive Stromkosten anfallen können. 

- Bei kleineren Durchfeuchtungen der Wandflächen empfehlen wir die Durchfeuchtung regelmäßig optisch zu kontrollieren. Die Bauteilflächen sind bei drückendem Grundwasser technisch kaum zu trocknen, daher sollte abgewartet werden bis die Pegel wieder gesunken sind um erst dann eine Trocknung einzuleiten. 

- Auch hier sind organische Baustoffe zügig zurückzubauen um eine Schimmelausbreitung zu vermeiden. 

 

3. Im Gebäude steht die Estrichdämmschicht im Keller unter Wasser, die Oberfläche ist jedoch trocken: 

- Die Estrichdämmschicht sollte möglichst trocken gehalten werden um eine Verkeimung zu vermeiden. Hierbei kann durch uns eine kontinuierliche Estrichdämmschichttrocknung installiert werden. Auch hier gilt, dass über eine längere Laufzeit bis zum Absinken der Grundwasserspiegel hohe Stromkosten anfallen können. Sprechen Sie uns in diesem Fall an. 

- Organische Bauteile die angrenzend an den Estrichaufbau durchfeuchtet werden sollten entfernt werden. 

 

 

Grundsätzlich gilt dass Maßnahmen immer so geplant und durchgeführt werden sollten dass die wirtschaftliche Situation im Auge behalten werden sollte. Es ergibt keinen Sinn eine technische Trocknung aufzubauen die in Summe mit den Stromkosten mehrere tausend Euro kostet, wenn ein gleichzeitiger Rückbau z.B. einer 5 qm Estrichfläche mit anschließender Sanierung deutlich weniger kosten würde. 

 

Nach Absinken der drückenden Grundwasserpegel sollten Gebäudeteile die durchnässt sind getrocknet werden. Sprechen Sie uns hierzu gerne an.