Rohrbruch nach Säurefraß am Kupferrohr
Rohrbruch nach Säurefraß am Kupferrohr

Bei der Kondensatwasserbildung von Heizungen können unter gewissen Umständen Rohrbrüche entstehen. Aktuell zeigen sich davon immer häufiger Fälle .

Bei der Verbrennung von Erdgas oder Heizöl entstehen je Kubikmeter verbranntem Material ca. 1-1,5 Liter Wasser in Form von Wasserdampf.

In alten Heizkesseln ist dieser Wasserdampf ganz einfach durch den Kaminzug verschwunden. In modernen Brennwertanlagen wird zumindest ein Teil der Energie des Wasserdampfs über das Kondenswasser wieder zurückgewonnen. Je nach Größe der Anlage und der Anzahl der Betriebstunden fallen so in einem gewöhnlichen Haushalt rund 1,5-3,0 Kubikmeter (1500 l - 3000 l) /Jahr Kondenswasser an.

Dieses Kondenswasser wird meist über einen kleinen Syphon in die Hauptabwasserleitung des Gebäudes geführt und gelangt so in die Kanalisation.

Da das Kondenswasser aus der Verbrennung von Erdgas oder Heizöl entsteht, führt das Wasser Stoffe wie Chlorwasserstoffe, Schwefeldioxide oder Stickoxide mit sich. Dadurch ist das Brennwertkondensat grundsätzlich leicht sauer. Die pH-Werte schwanken je nach Brennstoff zwischen 1,5 - 5,5 (neutral =7).

 

Moderne Kunststoffleitungen die seit ca. Anfang der 90er Jahre für Abwasserleitungen regelmäßig Anwendung finden sind säure- und basenbeständig. Bei Anlagen dieser Art mus sich niemand um  Lochfraßbildung an der Leitung Gedanken machen.

Problematisch wird die Säure in folgenden Fällen:

An Bestandsgebäude die ursprünglich einen normalen Heizkessel ohne Brennwerttechnik verbaut hatten (60er-Ende 80er Jahre), waren oftmals  Kondenswasserableitungen aus  Kupfer- oder Stahlrohr verlegt, weil diese Heizkessel quasi kein Kondenswasser in die Kanalisation abführen mussten. Diese führten im Verlauf in die meist verbauten Hauptleitungen aus Guss. Sind nun im Zuge einer energetischen Sanierung Brennwertkessel verbaut worden, fällt im Vergleich zu vorher wesentlich mehr Kondenswasser an.

 

Die angesprochenen Säuren haben die Eigenschaft Kupfer- und Stahl  aufzulösen. Ihre Kondenswasserableitung löst sich sprichwörtlich in Luft auf (genau genommen in nitrose Gase). Die Folgen sind schnell erklärt - das Kondenswasser tritt in die angrenzende Bausubstanz ein und kann so schleichend massive Schäden hervorrufen.

 

Übrigens: Das durchschnittliche Abwasser von Haushalten ist im pH-Wert über 7 (basisch) sodas sich das Heizungskondensat spätestens in der Kanalisation wieder neutralisiert.